"It would be interesting to inquire how many times essential advances in science have first been made possible by the fact that the boundaries of special disciplines were not respected… Trespassing is one of the most successful techniques in science." Wolfgang Köhler (1940)

Studien an nicht-menschlichen Primaten

Direkte, quantitative Vergleiche der kognitiven und kommunikativen Fähigkeiten von Kindern - insbesondere solcher, die noch nicht voll sprachfähig sind - mit denen unserer nächsten lebenden Verwandten, den nicht-menschlichen Primaten, können Aufschluss über den evolutionären Verlauf, die Verhaltensplastizität und die Ontogenese kommunikativer Elemente und der zugrunde liegenden kognitiven Mechanismen geben. Sie ermöglichen es uns festzustellen, welche Fähigkeiten, Verhaltensweisen und Elemente unverändert weitergegeben wurden, seit wir uns vor etwa 6 Millionen Jahren von einem gemeinsamen Vorfahren weiterentwickelt haben, welche geringfügig verändert wurden und welche (wenn überhaupt) qualitativ neu sind. Daher bieten empirische Untersuchungen der kommunikativen Komplexität und der zugrunde liegenden kognitiven Fähigkeiten sowie der kulturellen und medizinischen Verhaltensweisen nicht-menschlicher Primaten entscheidende Vergleichsmöglichkeiten zum Menschen. Wir konzentrieren uns derzeit auf drei Modellsysteme: (1) Menschenaffen, (2) Geladas (eine Affenart aus der Alten Welt) und (3) Gemeine Seidenaffen (eine Affenart aus der Neuen Welt und kooperative Züchtung).